Zum Ersatz von fehlenden Zähnen werden seit über 30 Jahren künstliche Zahnwurzeln, sog. Implantate, in den Kieferknochen eingesetzt. Auf diese Implantate können dann Kronen, Brücken oder auch Halteelemente für Prothesen befestigt werden. Hierdurch wird vermieden, gesunde Zähne durch Beschleifen zu schädigen.
Allgemeine Informationen
Zahnärztliche Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die anstelle fehlender Zähne eingepflanzt werden. Standard moderner Implantate ist die Herstellung aus Reintitan im Gegensatz zur Orthopädie (Titanlegierung). Die Eigenschaft des Titans, mit Sauerstoff eine schützende Oxidschicht auf der Oberfläche zu bilden, ist die Ursache für ihr biokompatibles Verhalten und damit seine besonders gute Verträglichkeit. Die Reaktion des Körpers ist so natürlich, dass der Knochen direkt am Implantat anwächst und das Implantat als Teil des Körpers annimmt. Man nennt dies Osseointegration. Dieser Prozess wird durch eine Anrauhung der Titanoberfläche deutlich verbessert.
Einzelzahnersatz
Beim Einzelzahnersatz müssen die Nachbarzähne nicht beschliffen werden. Das Zahnfleisch legt sich im harmonischen Verlauf an die Krone und nichts deutet mehr auf den Zahnverlust oder beispielsweise eine Brücke hin.
Nichtanlage von Zähnen
Wenn beispielsweise bei einem Jugendlichen keine Anlage von einem Backenzahn vorhanden ist, kann mit einer speziellen Methode ein Implantat eingesetzt werden. Nach abgeschlossenem Kieferwachstum und kieferorthopädischer Vorbehandlung werden Einzelimplantate eingesetzt. Dadurch bleiben die Nachbarzähne in ihrer Natürlichkeit unversehrt.
Zahnloser Kiefer
Viele Prothesenträger klagen über schlechten Sitz oder schmerzhafte Druckstellen. Diese Probleme lösen Haftmittel oder mechanische Hilfen nur vorübergehend und nicht gerade zufriedenstellend.
Implantate können da Abhilfe schaffen, abhängig von den Voraussetzungen des Patienten. So kann der Tragekomfort mit der Anzahl der Implantate erheblich gesteigert werden, bis hin zu einer rein auf Implantaten basierenden Prothese.
Vorteile der implantatgetragenen Prothese:
• verbesserte Kaukraft
• verbessertes Sprechen / Phonetik
• verbesserter Halt der Prothese
• bis hin zu keinem Knochenabbau mehr
• verringerter Druck auf die Schleimhaut
• Verbesserung der Ästhetik und Lebensqualität
Wie läuft die Implantation ab?
Das Einbringen wird bei örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt und verläuft schmerzfrei. An der geplanten Stelle wird die Schleimhaut zur Seite gelegt und das Implantat stufenweise nach individuell festgelegter Länge und Durchmesser eingebracht. Nach dem Einsetzen wird das Zahnfleisch wieder vernäht und bei guter Kühlung von außen wird eine größere Schwellung verhindert. Danach wird eine unbelastete Einheilphase, abhängig von der Knochenqualität, eingehalten. Diese beträgt durchschnittlich 2-3 Monate im Unterkiefer und 5-6 Monate im Oberkiefer, da die Knochendichte von Unter- und Oberkiefer unterschiedlich ist. Für diese Übergangszeit wird ein provisorischer Zahnersatz eingesetzt. In Ausnahmefällen kann das Implantat auch schon früher belastet werden. Dies ist jedoch abhängig von der Knochenqualität und dem geplanten Zahnersatz.