Parodontologie

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zahnarzt-altenburg-ParodontologieDie Parodontitis ist ein entzündlicher Krankheitsprozess, der sich in dem schrittweisen Verlust des Zahnhalteapparates zeigt, d.h. des Zahnfleischs und des Knochens, in denen der Zahn verankert ist. Der Rückgang des Zahnhalteapparates ist nahezu immer mit einer Entzündung verbunden. Ursache dafür sind Bakterien in der Mundhöhle. Man unterscheidet in eine apikale (von der Wurzelspitze ausgehende) und eine marginale (vom Zahnfleischsaum ausgehende) Parodontitis. Ursache für die apikale Parodontitis ist ein marktoter Zahn, die Therapie besteht in einer Wurzelkanalbehandlung, einer Wurzelspitzenamputation oder dem Entfernen des Zahnes.

Marginale Parodontitis
Die marginale Parodontitis wurde früher als Folgeerkrankung der Gingivitis (Zahnfleischentzündung) angesehen. Hauptunterscheidungsmerkmal ist der bei der Parodontitis vorhandene, röntgenologisch nachweisbare Knochenabbau, während die vertieften Zahnfleischtaschen bei der Gingivitis durch die entzündliche Schwellung der Gingiva zustande kommen. Die marginale Parodontitis kann schmerzhaft sein, verläuft aber zunächst vom Betroffenen eher unbemerkt. Im Verlauf der Erkrankung können als Symptome Zahnfleischbluten, Mundgeruch (Halitose), Rückgang des Zahnfleischs, Eiterbildung am Zahnfleisch, Zahnlockerung und im Endstadium Zahnverlust auftreten.

Die Therapie besteht heute darin, den Entzündungszustand des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates zu beseitigen und Plaque und Zahnstein, sowie entzündungsfördernde Faktoren zu beseitigen. Da aber die Parodontitis ein Ausdruck eines erfolgreichen bakteriellen Angriffs gegen die einst intakte Grenze Zahn–Zahnfleisch ist, ist klar, dass auch nach erfolgreicher Beseitigung dieser Entzündung die Gefahr des Rückfalls fortbesteht. Besonders die vierteljährliche professionelle Zahnreinigung bietet unterstützend die Chance, per verbesserter Abwehr des bakteriellen Angriffs zu einem Dauererfolg der Therapie zu führen.

Risikofaktoren für die Parodontitis sind:

  • • Plaque
    • Zahnstein
    • das Vorhandensein bestimmter Bakterien bzw. ein Lebenspartner mit bestehender Parodontitis (Ansteckung!)
    • überschießende Reaktionen des eigenen Immunsystems
    • offene Zahnkaries
    • Tabakkonsum. Raucher haben verglichen mit Nichtrauchern ein 4- bis 6-fach erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln.
    • Mundatmung
    • Diabetes mellitus
    • genetische Prädisposition

Parodontitis wird durch das Vorhandensein bestimmter Bakterienarten und durch mangelhafte Zahnpflege begünstigt. Parodontitis ist ein Risikofaktor für medizinische Probleme. So gilt ein Zusammenhang zwischen parodontalen Erkrankungen und einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Herzinfarkten oder von Frühgeburten und auch von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises als wissenschaftlich gesichert. Parodontitis ist eine „Volkskrankheit“, fast jeder ist im Laufe seines Lebens irgendwann mehr oder weniger stark betroffen. Bei den über 40-Jährigen gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.